REZENSION
Ehrgewalt in Deutschland - Ein fremdes Phänomen zwischen Generalverdacht und Verharmlosung
Das Buch „Ehrgewalt in Deutschland – Ein fremdes Phänomen zwischen Generalverdacht und Verharmlosung“ der Sozialwissenschaftlerin Dorothee Dienstbühl stellt eine Bestandsaufnahme von Erscheinungsformen von Straftaten die der Ehrwiederherstellung dienen sollen, dar. Darunter fallen ehrmotivierte Morde, Blutrache, Suizid, Zwangsheirat und auch häusliche Gewalt, bzw. Gewalt in der Erziehung. Hierbei legt die Autorin Motivationen und Legitimationen der Täter, meist nahe Angehörige der Opfer, dar und beschreibt die historischen Wurzeln des Phänomens. Dabei erläutert sie die Legitimation sowohl aus kultureller, als auch aus islamischen Sichtweise und beschreibt das daraus resultierende Frauen- und Männerbild.
Zur Darstellung werden aktuelle und zurückliegende Fälle von Ehrgewalt in Deutschland dargestellt und detailliert erläutert. Hierunter finden sich ebenso Fälle, die für mediales Interesse sorgten, sowie Fälle die abseits der medialen Betrachtung stattfanden. Am Ende findet sich noch ein interessantes Interview mit der Autorin Sabatina James, die selbst Opfer von Ehrgewalt wurde und sich für die betroffenen einsetzt.
Aus (Streifen-)polizeilicher Sicht kann dieses Buch helfen, das Denken der Täter zu begreifen, vorliegende Anhaltspunkte wahrzunehmen und somit Ehrgewalt zu erkennen. Im ermittelnden Bereich kann das Buch eine Hilfe bei der Aufklärung derartig gelagerter Delikte sein. Nützlich ist außerdem der Anhang mit Adressen für Hilfesuchende.
Das Werk ist nützlich für Strafverteidiger, Richter, Staatsanwälte und Sicherheitsbehörden.
Autor: Dorothee Dienstbühl
Anmerkungen: 135 Seiten
Preis: EUR 19,80
ISBN:ISBN 978-3-86676-433-0
Verlag: Verlag für Polizeiwissenschaft
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