Göppinger Kriminologie, 6. Auflage
Buchbesprechung
Die 6. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage berücksichtigt sowohl die Erweiterungen und Differenzierungen im Bereich der kriminologischen Theoriebildung als auch die veränderte kriminalpolitische Situation der letzten Jahre, die beispielsweise anhand der erfolgten Bekämpfungsgesetzgebungen, aber auch der gesamtgesellschaftlichen Stimmungs- und Einstellungswechsel deutlich wird. Dieses Lehr- und Handbuch wendet sich laut Verlag in seiner Gesamtheit an alle, die in Ausbildung und Beruf mit sozial auffälligen oder straffälligen Menschen zu tun haben. Für Leser aus dem Bereich der Polizei ist insbesondere der 5. Teil unter dem Titel „Erscheinungsformen von Kriminalität„ von Interesse. Polizeibeamte in der Ausbildung kommen hier besonders bei den Ausführungen zur Erfassung von Kriminalität (§ 23) und zur Kriminalität ausgewählter Bevölkerungsgruppen (§ 24) auf ihre Kosten. Dass Polizei als formelle Kontrollinstanz nur eine von vielen an der sozialen Konstruktion von Kriminalität Beteiligten ist, gehört zu den den Polizeischülern zu vermittelnden Grundlagen. Hierunter fallen auch die Besonderheiten der Kriminalstatistiken und die damit einhergehende Unterscheidung von Hell- und Dunkelfeld, womit sich § 23 ausführlich auseinandersetzt. Bei der phänomenologisch umfassenden Darstellung der Tätergruppen – junge Menschen (Kinderdelinquenz und Jugendkriminalität), alte Menschen, Zuwanderer und Frauen – wird sowohl auf die Notwendigkeit einer solchen Unterscheidung aus kriminalpräventiven oder auch repressiven Gründen als auch auf die damit verbundenen Unschärfen eingegangen (§ 24). Die Ausführungen im weiteren Verlauf zu den Deliktsgruppen
- Wirtschaftskriminalität (§ 25)
- Organisierte Kriminalität (§ 26)
- Drogenkriminalität (§ 27)
- Gewaltkriminalität (§ 28)
- Sexualkriminalität (§ 29)
bieten gerade auch den in diesen Feldern tätigen Praktikern einen wertvollen Überblick zu den jeweiligen Phänomenbereichen. Aber auch die anderen Teile des Werk
- Grundlagen und Methoden
- Medizinisch-psychiatrische Befunde und Zusammenhänge
- Kriminologische Theorien und Forschungsrichtungen
- Angewandte Kriminologie
- Der Täter in der Strafrechtspflege
verschaffen dem interessierten Praktiker dank der gut verständlichen Sprache eine solide kriminologische Grundlage. Über das Sachverzeichnis lassen sich schnell Informationen zu den einzelnen Stichworten finden.
Autor: Prof. Dr. Dr. Hans Göppinger † / Prof. Dr. Dr. Michael Bock (Hrsg.) 6. Auflage 2008, vollständig neu bearbeitet und erweitert, 782 Seiten, in Leinen, ISBN 978-3-406-55509-1,
Verlag C.H.Beck, Preis 98,- € Hedda HolzhauerKriminaloberkommissarin Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Service
Aktivitäten
Aktuelle Ausgabe
Mit ihrem aktuellen und vielfältigen Themenspektrum, einer Mischung aus Theorie und Praxis und einem Team von renommierten Autorinnen und Autoren hat „Die Kriminalpolizei“ sich in den vergangenen Jahren einen ausgezeichneten Ruf erworben.
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Meist gelesene Artikel
RSS Feed PolizeiDeinPartner.de
PolizeideinPartner.de - Newsfeed
-
Menschen zunehmend sorglos gegenüber Cyberkriminalität
Zahl der Betroffenen weiterhin hoch
-
Blinkmuffel machen den Straßenverkehr unsicher
Besonders an Kreisverkehren ist Blinken wichtig
-
Brände – richtig schützen: Im Brandfall und präventiv
Ein Brand breitet sich blitzschnell in der Wohnung aus: Greift die Flamme einer unbeaufsichtigten...
-
Audiopodcast: KI and Crime #1: KI-generierte Bilder und Texte
Die Ultras im deutschen Fußball reden derzeit nicht mit der Polizei. Im vergangenen Jahr gab es...
-
Fanartikel-Test: Autodekoration hält nicht jedem Tempo stand
Sitz und Halt der Produkte genau prüfen
-
Schlag gegen weltweites Cybercrime
BKA federführend bei internationaler Aktion
-
So werden Menschen in Deutschland ausgebeutet
Das Bundeslagebild „Menschenhandel und Ausbeutung“ beschreibt die aktuellen Erkenntnisse zur Lage...